IGM Expertisen:

Was zeichnet künstliche Mineralfasern aus?

Genaueres zu künstlichen Mineralfasern

Was sind KMF?

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Künstliche Mineralfasern sind eine große Gruppe synthetisch hergestellter Fasern, welche oftmals Asbest ersetzen, da diese ähnliche technische Eigenschaften aufweisen. (1) KMF zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht brennbar sind, gute Wärme- und Dämmeigenschaften aufweisen, verspinnbar und beständig gegen Wasser und Chemikalien sind. (2)

 

Während Asbest auf natürliche Art und Weise aus Asbeststein gewonnen wird, werden Künstliche Mineralfasern über verschiedene Düsen- und Schleuderverfahren aus Glas, Stein, Aluminiumsilikat (Keramik), Schlacke und anderen anorganischen Stoffen hergestellt. (3)

 

KMF werden in Mineralwollfasern (Glas-, Stein-, Schlackenwolle), textile Glasfasern, Keramikfasern und Fasern für Spezialzwecke (Glas-Mikrofasern) unterteilt. (4)

Wo sind KMF enthalten?

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Künstliche Mineralfasern wurden als Dämmmaterial in Textilien und als Verstärkung von Kunststoffen und als Lichtleitfasern verwendet. Bis zu 95 Prozent der KMF- Produktionen sind Mineralwollen und textile Glasfasern, während rund fünf Prozent Keramik- und Glasmikrofasern sind. Reine Schlackenwollen finden heutzutage keine Bedeutung mehr. 

 

Mineralwolle (Glas und Steinwolle)

 

Mineralwolle wird als Wärmedämmung, Kälteschutz, Brandschutz und für die Schalldämmung verwendet. Dabei wird die Mineralwolle in Form von Platten, Matten, Filze, als lose Schüttung oder als Schichtung an Dächern, Decken, Wänden, Rohr- und Lüftungsleitungen verwendet. Mittlerweile werden auch wärmedämmende Ziegel produziert, welche mit Mineralwolle in festen Blöcken bzw. lockerer Schüttung gefüllt sind. 

 

Keramikfasern

 

Keramikfasern sind sehr wärmebeständig und eignen sich daher gut für feuerfeste Auskleidung bei Brenn- und Hochöfen, bei Türöffnungen von Kachelöfen, für Dichtungen und Filter im Hochtemperaturenbereich, für feuerfeste Textilien oder Katalysatorisolierung. 

 

Textilglasfasern (Endlosfasern)

 

Textilglasfasern haben einen relativ gleichmäßigen runden Querschnitt und sind gut verspinnbar. Aufgrund dessen finden sich Textilglasfasern oftmals in Dämmmateralien und textilen Materalien, aber auch in Kunststoffen, Gummi, Papier, Bitumen, Gips und unter anderem Glasfaserleitungen. 

 

Einkristalline Fasern (Whisker) und polykristalline Endlosfasern

 

Einkristall-Fasern und polykristalline Fasern bilden Lang- und Endlosfasern mit vieleckigem Querschnitt. Diese verstärken Verbundwerkstoffe aus Leichtmetallen und Keramiken und werden für die Hochtemperaturdämmung verwendet. 

 

Natürliche anorganische Fasern

 

Zu den natürlichen anorganischen Fasern gehört Wollastonit, welcher als Asbestersatz in Dämmstoffen und im Brandschutz, sowie in chemischen Erzeugnissen wie Kunststoffen, Anstrichmitteln, Klebstoffen und Isolierstoffen verwendet wird. 

Fasern wie Attapulgit und Sepiolith finden sich als Adsorptionsmittel zum Beispiel in Katzenstreu oder in Zigarettenspitzen wieder, aber auch in Bleicherde. (5)

Wie gefährlich sind KMF?

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Sobald Dämmstoffe aus Mineralfasern verarbeitet werden, kann es zu einer Freisetzung der Fasern bzw. der Faserbruchstücke kommen. Dies kann sowohl negative Auswirkungen auf der Haut, als auch in den Augen und Atemwege hervorrufen:

 

Hauteinwirkung:

 

Die freigesetzten Faserspitzen können oberflächlich in die Haut eindringen und einen unangenehmen Juckreiz hervorrufen. Durch die verschiedenen Zusatzstoffe, welche in den künstlichen Mineralfasern enthalten sind, können ebenfalls allergische Hautreaktionen ausgelöst werden.  

 

Augen und Atemwege: 

 

Auch die Augen und die Atemwege können durch den entstehenden Staub gereizt werden. Bei nachlassender Staubbelastung nehmen diese Probleme wieder ab. 

 

Krebserzeugend?

 

Viele Fasern stehen im Verdacht, krebserzeugend zu wirken, sobald sie in die Lunge gelangen und dort ausreichend lange bleiben. Allerdings sind diese Zusammenhänge noch nicht ausreichend erforscht. 

 

Die Gefährlichkeit von KMF ist allerdings von der Größe der Faser abhängig. Fasern mit kritischen Abmessungen können Krebs auslösen, sofern sie biobeständig sind. 

 

KMF Fasern sind, im Vergleich zu Asbestfasern, deutlich weniger lungengängig und deutlich weniger biobeständig als Asbestfasern. Dennoch stehen viele Fasern im Verdacht, krebserregend zu wirken, sobald sie in die Lunge gelangen und dort ausreichend lange bleiben. 

 

Hierzu sind im Wesentlichen zwei Faktoren zu beachten: 

 

1.     Bei KMF Fasern, welche bis ins Jahr 2000 produziert wurden, besteht ein deutlich höheres Krebsrisiko. (6)

 

2.     Die Gefährlichkeit von KMF ebenfalls von der Größe der Faser abhängig. Fasern, die kürzer als 250 Mikrometer (µm) und dünner als 3 µm sind, können in die Lunge gelangen. (7)

 

Wie absichern gegen KMF?

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Künstliche Mineralfasern, oft als mineralische oder keramische Wolle, Textilglasfaser, Whisker oder polykristalline Fasern bezeichnet, werden häufig zur Dämmung verwendet. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass je nach Zusammensetzung diese Fasern im freigesetzten Zustand krebserregend sein können. Ihr Einsatz wurde erst im Jahr 2000 gestoppt​

 


 

KMF, oft als Ersatz für Asbest verwendet, finden sich in zahlreichen Dämmstoffen und sind für ihre hervorragenden Eigenschaften in Brandschutz und Schallschutz bekannt. Doch trotz ihrer vielseitigen Anwendung bergen sie potenzielle Gesundheitsrisiken. Die Fasern können, je nach Zusammensetzung, krebserregend sein, was eine regelmäßige Überwachung und gegebenenfalls eine fachgerechte Entsorgung unerlässlich macht. 

 


 

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Quellenverzeichnis

1. Bayerisches Landesamt für Umwelt; UmweltWissen - Abfall: Künstliche Mineralfasern
2. Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt: Künstliche Mineralfasern auf der Spur - aufspüren, charakterisieren, bewerten -
3. Ebd.
4. Ebd.
5. Bayerisches Landesamt für Umwelt; UmweltWissen - Abfall: Künstliche Mineralfasern
6. Fachportal Innenraumluft NRW: Künstliche Mineralfaser-Produkte
7. Bayerisches Landesamt für Umwelt; UmweltWissen - Abfall: Künstliche Mineralfasern

Künstliche Mineralfasern

Der Begriff Künstliche Mineralfasern (KMF) bezeichnet synthetisch hergestellte Fasern, die vielfältig verwendet werden. Sie werden oft als Ersatz für Asbest verwendet, da sie ähnliche technische Eigenschaften aufweisen. Darum sind KMF in Dämmmaterial, Textilien, Kunststoffen oder in Lichtleitfasern zu finden.