Gefahrstoffe in Gebäuden: Die Bedeutung von Analyse und frühzeitiger Erkennung
In Gebäuden und ihrer Umgebung können eine Vielzahl von Stoffen potenzielle Gefahren für die menschliche Gesundheit bedeuten. Hier kommen die Schadstoffmessung und die Gefahrenstoffanalyse ins Spiel. Es handelt sich dabei um Verfahren, mit denen potenziell schädliche Substanzen in Gebäuden identifiziert, quantifiziert und bewertet werden. Diese Prozesse sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Menschen und Umwelt vor schädlichen Expositionen geschützt sind.
In der Vergangenheit wurden viele Substanzen wegen ihrer nützlichen Eigenschaften als Baustoffe verwendet. Mit fortgeschrittenem Wissen über die Auswirkungen bestimmter Materialien auf die Gesundheit und die Umwelt hat sich das Bewusstsein dafür entwickelt, welches Risiko diese darstellen und dass sie frühzeitig überprüft werden muss. Ebenso können sich unter bestimmten Bedingungen natürliche Stoffe entwickeln, die schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Gerade der Schimmelpilz stellt bereits eine Gefahr für die Gesundheit dar, noch bevor er offen sichtbar wird.
Von der Erkenntnis zum Fortschritt: Die Entdeckung der Gefahren in Baumaterialien
Die Erkenntnis über die Gefahren dieser Stoffe kam oft nach jahrzehntelanger Nutzung und war das Ergebnis von wissenschaftlichen Studien und Beobachtungen: Arbeiter, die regelmäßig mit Asbest in Kontakt kamen, wurden häufiger mit Lungenkrankheiten diagnostiziert. Ähnliche Muster wurden bei anderen Gefahrstoffen beobachtet. Doch nicht nur die direkte Exposition mit schädlichen Materialien, sondern auch deren langfristige Auswirkungen auf ihre Umwelt, sind eine nachgewiesene Gefahr. Gerade darum führten die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu strengen Vorschriften und Richtlinien bei der Verwendung vieler Stoffe als Baumaterial. Für bereits verwendetes Material ist es notwendig, diese zu identifizieren, zu entfernen oder sicher zu handhaben. Gerade Asbest ist ein Schadstoff, der aufgrund seiner vielseitigen Eigenschaften häufig als Baumaterial verwendet wurde. Eine Asbestuntersuchung gibt im besten Fall die Sicherheit, keiner Faserfreisetzung ausgesetzt zu sein.
Anzeichen von Gefahrstoffen erkennen
Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hinweisen, dass eine Gefahrstoffanalyse notwendig ist. So können sichtbare Schäden an asbesthaltigen Baumaterialien (z.B. Eternitdach oder -fassade) zur Freisetzung von krebserregenden Asbestfasern führen. Ältere Wärmedämmungen wurden oft aus KMF (künstlichen Mineralfasern) hergestellt, die ähnlich gefährlich sind wie Asbest. Ungewöhnliche Gerüche können durch VOC (flüchtige organische Verbindungen) verursacht werden. Ebenso können sich unter bestimmten Bedingungen Schimmelpilze gebildet haben. Darum ist Achtsamkeit bei gesundheitlichen Beschwerden der Bewohnenden geboten. Wenn es Hinweise oder Verdachtsmomente gibt, muss unbedingt eine Gefahrenstoffanalyse durchgeführt werden.
1. Sichtbare Schäden und ungewöhnliche Gerüche:
Verfärbungen oder Ablagerungen auf Oberflächen und/oder muffige Gerüche können auf den Schimmelbefall hinweisen. Ein stechender oder chemischer Geruch kann ein Indiz auf das Vorhandensein von z.B. Formaldehyd, flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) oder PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) hinweisen.
2. Gesundheitliche Beschwerden der Bewohner oder Nutzer:
Symptome wie Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Hautirritationen oder allergische Reaktionen können auf eine Belastung durch Gefahrstoffe hinweisen. Insbesondere, wenn mehrere Personen ähnliche Symptome aufweisen, sollte dies als Warnsignal betrachtet werden.
3. Besondere Vorsicht bei älteren Gebäuden:
Da bei älteren Häusern die Dokumentation verwendeter Materialien meistens nicht mehr existiert, ist das Baujahr bereits ein Hinweis, dass in einem Gebäude Materialien verwendet wurden, die potenziell schädliche Substanzen enthalten. Die Verwendung der einzelnen Gefahrstoffe wurde nach und nach verboten. Darum ist das Baujahr ein Indiz dafür, mit welchen Schadstoffen in der Bausubstanz zu rechnen ist.
Ab einem bestimmten Alter des Gebäudes sollte unbedingt eine Gefahrstoffanalyse in Betracht gezogen werden. Vorwiegend, wenn eine Renovierung oder ein Umbau anstehen.
Methoden und Durchführung der Gefahrenstoffanalyse in Gebäuden
Experten für Gefahrenstoffanalysen und Schadstoffmessungen nutzen eine Reihe von analytischen Leistungen, um die Menge sowie die Lage von Gefahrstoffen zu bestimmen.
Dazu gehören:
- · Entnahme und Analyse von Material-, Staub- und Kontaktproben (Stempelproben)
- · Raumluftmessungen auf verschiedene Gefahrstoffe.
- · Klebekontakt- und Abklatschproben sowie Raumluftmessungen zur Bestimmung von Schimmelpilzen und Bakterien.
- · Weitere spezialisierte Verfahren.
Nachdem die Gefahrstoffe identifiziert und analysiert wurden, ist es wichtig, die Dringlichkeit und den Ablauf der Sanierung zu bewerten sowie die eventuell zu treffenden Schutzmaßnahmen zu beurteilen. Diese Beurteilung berücksichtigt verschiedene Faktoren wie etwa die Art des Gefahrstoffs, seine Konzentration in der Raumluft oder der Bausubstanz sowie die Art der Raumnutzung. Entsprechend der Ergebnisse müssen weitere Maßnahmen vorgenommen werden.
Akkreditierung und Erfahrung: Schlüssel zur zuverlässigen Gefahrstoffanalyse
Bei der Auswahl der Experten ist es notwendig darauf zu achten, dass diese über ein Qualitätsmanagementsystem (eine Akkreditierung) verfügen. Eine Akkreditierung für die Durchführung von Gefahrenstoffanalysen oder Schadstoffmessungen bedeutet, dass nachweislich die notwendigen Schulungen durchlaufen wurden und die erforderlichen Geräte sowie Technologien zur Verfügung stehen, um eine genaue und konsistente Messung vorzunehmen. Für die Durchführung dieser Messungen verlangt es neben den strengen Verfahren zur Akkreditierung der notwendigen Fähigkeiten auch, dass Fachleute über ausreichend Erfahrung verfügen. Die Ergebnisse der Analysen verlangen das Interpretieren von Daten in einem breiten Kontext. Jahrelange Erfahrung im Berufsfeld stellen eine genaue Auswertung sicher und ermöglichen es, effiziente Entscheidungen in gesundheitlichen Angelegenheiten treffen.
Fazit
Gefahrstoffanalyse und Schadstoffmessung sind unerlässliche Instrumente, um die Sicherheit der Gesundheit von Menschen in Gebäuden zu gewährleisten. Mit der richtigen Akkreditierung und Erfahrung können Experten sicherstellen, dass kein Kontakt zu schädlichen Substanzen besteht.
Die Ingenieursgesellschaft für Gefahrenstoffanalysen steht Ihnen seit über 35 Jahren für eine effiziente Raumluft- und Schadstoffmessung, in ganz Bayern und Hessen zur Verfügung.
IGM, weil Bauqualität messbar ist!